Bad Brückenau mit seinem wunderschönen Kurpark und seinen Heilquellen ist nicht nur durch König Ludwig I und seine Lola Montez bekannt geworden.
Berühmt wurde Bad Brückenau viel früher durch den Arzt und Philosophen Dr. Melchior Adam Weikard, (ein Portrait finden Sie in unserem Hotelflur) welcher am 27. April 1742 als Sohn des Gastwirts und Brauereibesitzers Nikolaus Weikard, in den Gebäuden des heutigen Gasthaus Breitenbach, geboren wurde. Melchior Adam Weikard war der erste Badearzt von Bad Brückenau und erhielt später die Stelle als Hofrat und Leibarzt des Fuldaer Fürstbischofs Heinrich von Bibra. Im Jahr 1784 beruf Zarin Katharina ll Weikard an den Russischen Zarenhof wo er von 1785 bis 1789 als ihr persönlicher Leibarzt tätig war.[1],[2] Vor unserem Haus erinnert heute eine Gedenktafel an Weikard.
Bereits im Jahre 1628 errichteten die Herren von der Tann die „Schankstätte Römershag“. Diese wurde so stark von den Brückenauern besucht, dass ihnen „das Laufen in die Schankstätte Rö.“ verboten werden musste.[3] Nikolaus Weikard kam im Jahr 1741 auf die Gaststätte, wurde aber 1796 von den Franzosen ermordet. Weitere Besitzer waren die Familien Brecht, Sommer, Wilhelm Kieffer, und Will.
Das Haus ging kurz nach der Jahrhundertwende an Herrmann Breitenbach über. Dieser betrieb das Gasthaus über viele Jahre, bis sein Sohn Franz den Betrieb 1940 übernahm.
Franz Breitenbach fiel jedoch an einem der letzten Tage des Weltkrieges auf der Rückreise in die Heimat. Seine Witwe Auguste Breitenbach führte den Betrieb bis 1957 weiter und übergab diesen an ihre Tochter Helene und Schwiegersohn Karl Herdt. Auch Auguste Breitenbach half noch bis ins hohe Alter von 95 Jahren durch Bettwäsche bügeln oder Kartoffel schälen. Die Kessel der Alten Brauerei Herrmann Breitenbachs wurden im Zweiten Weltkrieg für die Waffenproduktion beschlagnahmt. An der Stelle der Brauerei errichtete man einen Saal mit Kleinkunstbühne, wo bereits 1954 Theateraufführungen stattfanden.
Das Haus befindet sich heute in der vierten und fünften direkten Familiengeneration im Besitz von Klaus und Silvia Herdt, die es seit dem Jahr 1997 betreiben.
Seit Januar 2017 ist Sohn Steffen mit als Teilhaber in den Betrieb eingestiegen.
Neben einem von 100 jährigen Linden überdachten Biergarten besitzt das Gasthaus mehrere Räumlichkeiten wie den kachelofenbeheizten Gastraum für ca. 40 Personen, das holzvertäfelte Frühstückszimmer für ca. 20 Personen, einen Seminarraum für 50 Personen und den besagten Saal mit Kleinkunstbühne für 150 Personen (Tischreihen) bzw. 220 Personen (Stuhlreihen). Der neu gestaltete Innenhof rundet mit seinem Lounge-ähnlichen Stil das gastronomische Angebot ab. Des Weiteren verfügt das Gasthaus über 12 individuell eingerichtete Hotelzimmer, welche sich in sechs Einzelzimmer, vier Doppelzimmer, ein Familienzimmer und eine Juniorsuite aufteilen.
[1] Vgl: http://www.deutsche-biographie.de/sfz84817.html (Abrufdatum: 05.03.2014).
[2] Vgl: Dunkel, Fritz: Volkstümliches Heimatbuch des Landkreises Brückenau. Bad Brückenau 21955, S. 177f.
[3] Dunkel, Fritz: Volkstümliches Heimatbuch des Landkreises Brückenau. Bad Brückenau 21955, S. 179.